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Notocactus scopa fa. cobrensis (N. Gerloff) N. Gerloff & J. Neduchal 2003

Erstbeschreibung:

Gerloff, Norbert (1990): INTERNOTO 11 (1): 3 - 9.

Literatur:

Gerloff & Neduchal: Die Pflanzen um Notocactus scopa, INTERNOTO 3/4, 2003.

Beschreibung:Notocactus scopa fa cobrense

Körper: zylindrisch, selten solitär, aus den alten Areolen sprossend, haben fest aneinander in Gruppen hängende Körper, blühfähig 35-70 mm breit und 60-100 mm hoch (- 150 mm hoch), mit Faser Scheitel leicht eingesenkt, ganz bedeckt mit Wolle und Dornen. Epidermis: dunkelgrün, nahezu verdeckt von den Dornen.
Rippen: 21 bis 27, leicht gedreht nach unten laufend, 5 -7 mm breit und 2-4 mm hoch, gegliedert in Höcker, auf denen die Areolen sitzen.

Areolen: sitzen auf den Rippenhöckern, 2 mm höher als die dazwischen liegenden Rippensattel, rundlich, weißfilzig,2-3 mm Ø. Die Wolle bleibt am Fundort einige Jahre erhalten. Areolenabstand: 3 -4 mm, freier Abstand -2 mm, im Scheitel einander berührend, jährlicher Zuwachs auf einer Rippe 5 bis 6 Areolen.

Dornen: ganz kurz, nicht stechend, die Epidermis fast verdeckend. Am Fundort sowohl rein weiß bedornte Exemplare als auch Pflanzen, die kupferrote oder braune Mitteldornen tragen. Randdornen : 40 - 50, immer weiß, strahlend, anliegend, fein, dünn, die nächste Areole erreichend, 2 mm bis 7 mm lang. Mitteldornen : 4- 8, kurz, 5 mm lang, abstehend, etwas gebogen, 4 zentrale Dornen, oft noch 3 bis 4 Zwischendornen, die nach ihrer Färbung und Stellung zu den Mitteldornen zu rechnen sind. Die Mitteldornen sind gleichlang oder nur wenig länger als die Randdornen. Im Neutrieb hell, dann (noch im Scheitel) kupferrot bis braun gespitzt, Blütenareolen sind auch dunkler.

Blüten: am Scheitel, um 35 mm lang und 40 mm breit, schwefelgelb, geruchlos, am späten Vormittag öffnend, selbststeril. Röhre : 12 mm bis 15 mm lang, trichterförmig, unten 4 mm Ø, oben 13 - 1 5 mm, gelbliche Epidermis, ganz verdeckt von brauner, Wolle und rotbraunen bis dunkelbraunen Borsten. Schuppen nicht erkennbar durch die braune Bekleidung, Borsten anliegend, bis 10 mm lang, Wolle nur zum Fruchtknoten hin etwas heller.
Fruchtknoten: 4-5 mm breit, und 2,5 mm hoch, in weißliche Watte oben durch einen 0,5 mm dicken Deckel abgeschlossen. Samenanlagen weiß. Staubfäden: 7-9 mm lang, goldgelb, inseriert bis unter den Rand der Röhre, die längsten erreichen den Fuß der Narbe. Staubbeutel: hell schwefelgelb. Nektarrinne: eng und flach, etwas rötlich, Nektar nicht zu schmecken. Blütenblätter: lanzettlich bis schmal lanzettlich, maximal 4 mm breit und 21 mm lang, innen und außen schwefelgelb, glänzend. Griffel: 17 mm lang, 1,2-1,5 mm Ø, dunkelkarminrot, mit 11 (12) Narbenlappen 3,5 mm lang sind. Die Narbenlappen bilden gespreizt eine 0,5 - 0,6 cm breite Narbe. Nach ein paar Tagen verfärbt sich die Narbe schwärzlich.

Frucht: erst auswachsend auf 6-7 mm Breite und Länge, fleischig, fassförmig, rosé, bedeckt mit weißer Watte; trocken gelblich, unregelmäßig öffnend. Beim Lösen verbleibt oft der Boden mit einigen Samen in der Pflanze. Bis 80 Samen in einer Frucht.
Samen: helmförmig, schwarz, am Rand nur wenig breiter als in der Mitte. Länge 0,65 mm, Breite 0,5 mm, Höhe 0,4 mm, Hilum oval, gekrümmt, hellbraun. Testazellen: konvex bis hemisphärisch, grenzen an 5 bis 7 Nachbarzellen, 0,03 - 0,07 mm Ø. Micropylarhügel als zentraler Kegelstumpf, 0,13-0,1 mm Ø und 0,04 mm hoch.

Typstandort: Minas do Camaqua, Rio Grande do Sul, Brasilien, im Gelände der Minenkooperative. Wächst zusammen mit Echinopsis spec. HU 87und ottonis fa. HU 11a zwischen Gräsern und Bromelien teilweise zwischen größeren Felsbrocken in den Spalten und Nischen.

Bemerkung: Zu dieser Varietät oder zur Varietät ramosus werden alle sprossenden Formen, mit Ausnahme des kleinwüchsigen N. marchesii gezählt.

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Gattung Acanthocephala ("Brasilicactus")
„Bildet kurzröhrige, kleine Blüten mit bestacheltem Ovarium und Frucht. Sie haben nichts mit Notocactus zu tun.“ (Aus: Backeberg 1938).
Gattung Brasiliparodia
"Der Körper ist kugelförmig und weicher wie bei Notocactus. Die Rippen sind sehr zahlreich, wenige Millimeter hoch und kaum eingekerbt. Die Höcker sind rund und Mamillen ähnlich. Die Dornen sind zahlreich, nadelförmig und stechend. Der Mitteldorn ist dunkler und meist stark hakenförmig." (Aus: Ritter 1979)
Gattung Eriocephala ("Eriocactus")
"Während Notocactus in meinem Sinne keinen Wollscheitel bildet, roten Griffel und schlaffe, bei der Reife größtenteils hohl werdende und in die Länge wachsende Früchte hat, zeigt Eriocephala eine volle Beere, einen Wollscheitel, große flattrige Blüten und gelben Griffel bzw. Narben". (Aus: Backeberg 1938)
Gattung Wigginsia ("Malacocarpus")
„Als Salm-Dyck das Genus Malacocarpus aufstellte, bezog er darin nur Pflanzen aus der Formengruppe seines Typus ein, d.h. mit fast zentralständigen, kurzen Blüten; Griffel bzw. Narben rot; Röhre stark bewollt; Ovarium beschuppt, wollig und beborstet; Früchte weich und beerenartig; bei der Reife ± aus dem stets vorhandenen, im Alter zunehmenden Wollscheitel hervortretend. Die Pflanzen sind breitrund, kugelig oder in zwei Fällen auch stärker länglich; gewöhnlich wachsen sie einzeln.“ (Aus: Backeberg 1959)

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    Aus dem Inhalt: Graham Charles: Eriocephala lenninghausii – „goldene“ Juwelen an steilen Klippen (Seite 3-8) Sergio Klein und Gustavo Garabelli: Notocactus brederooianus Prestlé (Seite 9-15) Peter Krämer: Ein Blick in alte INTERNOTO-Zeitschriften - 1989 (Seite 16-20) Dr. Wolf-Rainer Abraham: Bemerkungen zu Notocactus submammulosus (Lem.) Backeberg (Seite 21-32)