Donnerstag, 28 März 2024
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Notocactus rudibuenekeri var. glomeratus (N. Gerloff 1991) N. Gerloff & J. Neduchal 2003

Foto A&F Jaekelglomeratus = Klumpen bildend

Erstbeschreibung:

Gerloff, Norbert (1991): INTERNOTO 12 (1): 3 - 10.

Literatur:

Gerloff & Neduchal: Die Pflanzen um Notocactus scopa, INTERNOTO 3/4, 2003.

Beschreibung:

Körper: hellgrün bis graugrün, an der Basis verkorkend. Zentralkörper bis 4 cm breit und 15 cm lang, etwas gebogen, teilweise hängend, schmale Gruppen von 15 - 40 Köpfen bildend. Die Sprossung von der Basis nach oben beginnt erst sehr spät. Sechsjährige Sämlinge haben bei 7 - 9 cm Länge weder Sprosse noch Blüten hervor gebracht. Pflanzen mit wenig Erde in den Felsen hängend. Scheitel wollig, bedornt, flach; Wurzeln , feinfaserig, teilweise entlang von Steinplatten, auch bis 40 cm lange und 5 mm dicke Hauptwurzeln ausbildend.
Rippen: 20 - 26, etwas schräg laufend, 6 - 7 mm breit und bis zu 5 mm tief, gerundet, in Buckel zergliedert, deren Täler 3 mm tiefer liegen; Areolen sitzen oberhalb der Rippenbuckel, sie reichen nicht ganz in die Kerbe hinein, rundlich, weißwollig, 3 mm Ø, 1,0 - 1,5 mm hoch, später verkahlend; Areolenabstand 3 mm, freier Abstand 1 - 2 mm.

Dornen: alle sehr fein, fast gerade, nadelförmig, eher abstehend als anliegend; Randdornen 25 - 30, zumeist zu den Seiten und nach unten zeigend, oben mehr abstehend als an der basis, sehr dünn, weiß, 4 - 10 mm lang; Mitteldornen um 6, davon 1 (selten 2) kräftige und dunkler gespitzt, weißlich bis gelblich und an der Spitze bernsteinfarben, abstehend, 10 - 16 mm lang, biegsam, nicht stechend, etwas gebogen.

Knospen: erst weiß, dann beige, und schließlich beim Erscheinen der Petalen schwefelgelb an den Spitzen.
Blüten: 18 - 20 mm lang, geöffnet zunächst nur 30 mm Ø, an den Folgetagen bis zu 20% größer werdend, geruchlos, selbststeril, am Vormittag öffnend, bis in den nachmittag hinein offen; äußere Petalen lanzettlich, 10 - 12 mm lang und maximal 2,5 mm breit, hell zitronengelb außen grünlich angehaucht, glänzend, innere Petalen nicht ganz so spitz endend; Röhre trichterförmig, 6 - 7 mm lang, unten 4 mm und oben 9 - 10 mm Ø, innen weißlich, außen bekleidet mit spitzen gelblichen Schuppen, aus deren Achseln weiße Watte und je 2 bernsteinfarbene bis hellbraune Borsten von 6 mm Länge entspringen; die Borsten sind teilweise etwas gewunden. Insgesamt ist die Röhre außen beigefarben. Es gibt wenig Übergänge der Schuppen zu den Petalen hin. Nektarium eng, 0,5 mm breit und 1 mm tief, weißlich, mit wenig Nektar. Fruchtknoten bekleidet wie die Röhre, trichterförmig, unten 2 mm Ø, oben nur 4 mm, nur 2,5 mm hoch. Fruchthöhle klein, ganzgefüllt mit weißlichen Samenanlagen. Stempel 10 mm lang, nur 0,7 - 0,8 mm dick, zitronengelb, gerillt. Narbe aus 7 - 9 Narbenästen von 2 mm Länge, gelb. Staubfäden intensiv schwefelgelb, 6 - 7 mm lang, inseriert bis an den Röhrenrand, reagieren auf Berührungsreize. Staubbeute l hellgelb, länglich.

Frucht: eingehüllt in weißliche Watte und die längeren etwas gekräuselten Borsten, bei der Reife um 4 mm dick und 6 - 7 mm lang, unregelmäßig einreißend, beim Lösen der Frucht verbleibt meistens ein Rest mit einigen Samen an der Pflanze. Die Frucht enthält bis zu 80 Samen.

Samen: etwas glockenförmig, 0,4 - 0,5 mm breit in der Mitte und o,7 - 0,8 mm lang, braun. Zentrale Testazellen im oberen Bereich sind länglich und größer, sie grenzen an 6 oder 7 Nachbarzellen, erhaben, Oberfläche punktiert Testazellen zum Hilumrand kleiner, Nabel kaum zu erkennen, Micropyle als Kegelstumpf ausgebildet.

Typstandort: Felsen innerhalb der Hazienda Darilho, zwischen Minas do Camaqua und Santander da Boa Vista, Rio Grande do Sul, Brasilien. Dort an den Felsen wachsend, in 5 - 12 m Höhe über dem Grund.

Bemerkung: N. rudibuenekeri var. glomeratus stellt die Mitte dar zwischen N.neobuenekeri und N.rudibuenekeri. Im Sprossverhalten und den dünnen Zentralkörpern gleicht er dem N. neobuenekeri, doch die Blüten, Samen und Früchte entsprechen dem N. rudibuenekeri. Die letztgenannten Merkmale gelten als wichtiger für die Artabgrenzung und finden deshalb Beachtung.

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Gattung Acanthocephala ("Brasilicactus")
„Bildet kurzröhrige, kleine Blüten mit bestacheltem Ovarium und Frucht. Sie haben nichts mit Notocactus zu tun.“ (Aus: Backeberg 1938).
Gattung Brasiliparodia
"Der Körper ist kugelförmig und weicher wie bei Notocactus. Die Rippen sind sehr zahlreich, wenige Millimeter hoch und kaum eingekerbt. Die Höcker sind rund und Mamillen ähnlich. Die Dornen sind zahlreich, nadelförmig und stechend. Der Mitteldorn ist dunkler und meist stark hakenförmig." (Aus: Ritter 1979)
Gattung Eriocephala ("Eriocactus")
"Während Notocactus in meinem Sinne keinen Wollscheitel bildet, roten Griffel und schlaffe, bei der Reife größtenteils hohl werdende und in die Länge wachsende Früchte hat, zeigt Eriocephala eine volle Beere, einen Wollscheitel, große flattrige Blüten und gelben Griffel bzw. Narben". (Aus: Backeberg 1938)
Gattung Wigginsia ("Malacocarpus")
„Als Salm-Dyck das Genus Malacocarpus aufstellte, bezog er darin nur Pflanzen aus der Formengruppe seines Typus ein, d.h. mit fast zentralständigen, kurzen Blüten; Griffel bzw. Narben rot; Röhre stark bewollt; Ovarium beschuppt, wollig und beborstet; Früchte weich und beerenartig; bei der Reife ± aus dem stets vorhandenen, im Alter zunehmenden Wollscheitel hervortretend. Die Pflanzen sind breitrund, kugelig oder in zwei Fällen auch stärker länglich; gewöhnlich wachsen sie einzeln.“ (Aus: Backeberg 1959)

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    Aus dem Inhalt: Graham Charles: Eriocephala lenninghausii – „goldene“ Juwelen an steilen Klippen (Seite 3-8) Sergio Klein und Gustavo Garabelli: Notocactus brederooianus Prestlé (Seite 9-15) Peter Krämer: Ein Blick in alte INTERNOTO-Zeitschriften - 1989 (Seite 16-20) Dr. Wolf-Rainer Abraham: Bemerkungen zu Notocactus submammulosus (Lem.) Backeberg (Seite 21-32)