Donnerstag, 28 März 2024
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Wigginsia leprosorum

  • Wigginsia leprosorum F. RITTER
    Kakteen Südamerika 1: 194 (1979).

leprosorum KDS
Wigginsia leprosorum (Foto: Klaus-Dieter Steinert

Unterschiede gegenüber Wigginsia polyacantha: Körper einzeln, hellgrün, nie bläulich, Wuchs ausgeprägter keulig, in Scheitelhöhe am breitesten. Rippen im Blühalter 14-22, mit schärferen Kanten, im Querschnitt dreieckig. Areolen auf der unteren Abdachung der Höcker oder auch ganz in den Kerben sitzend, 2-3 mm Durchmesser, 7-15 mm freie Entfernung.
Stacheln: Jugend- und Altersbestachlung sehr unterschiedlich; in der Jugend Stacheln fein nadelförmig, Randstacheln 8-10, rings um die Areolen seitlich strahlend, mehrere mm lang, weißlich, Mittelstacheln mehrere, etwas stärker, 5-8 mm lang, nach den Spitzen dunkler, gerade, gespreizt; Areolen viel kleiner als später und nur einige mm entfernt; später kann auch im Blühalter in Schattenlage die Jugendform zunächst noch beibehalten werden, wechselt aber auf jeden Fall in die Altersbestachlung: Randstacheln 6-10, etwas ausseits gerichtet, dick nadelförmig, starr, fast gerade, bräunlich, vergrauend, 8-17 mm lang, rings um die Areolen, die unteren am stärksten, Mittelstacheln fehlend oder bis zu 4 sehr gespreizte im Kreuz, kaum stärker, gerade, braun, verblassend, 1-2 cm lang, alle Stacheln mit dunklen Spitzen.
Nektarrinne 2 mm lang, eng, purpurn. Kronblätter intensiv schwefelgelb, 20 mm lang, 3 mm breit.
Frucht rot bis grün, lockerer behaart. Sa. ca 0,8 mm lang und breit.
Typusort südöstlich von PORTO ALEGRE beim Aussätzigenheim, Rio Grande do Sul. Verwandt mit Wigginsia polyacantha. Es ist die östlichste von allen bekannten Wigginsia-Arten. Feldnummer FR 1272. Alb. 146 und 147.

A Wigginsia polyacantha recedit corporeA Wigginsia polyacantha recedit corporesolitario, clare viridi, magis claviformi;costis 14-22, culminibus acutioribus;areolis in incisionibus costarum vel paulum superne positis, 2-3 mm diam., 7-15 mm inter se remotis; spinisstirpis juvenalis brevissimis et subtilibus,marginalibus 8-10, centralibus pluribus; postea spinis marginalibus 6-10, rectis, acicularibus, brunneis, 1-2 cm longis; sulco nectarifero 2 mm longo, purpureo, petalis 20 mm longis, 3 mm latis, saturate sulfureis; fructu rubro vel viridi; semine 0,7 mm diam.;102

(aus Ritter, Kakteen in Südamerika Bd.1)

Bedeutung des Namens: in der Nähe gibt es ein Heim für Leprakranke

Anmerkung: Wird von Joël LODÉ als Synonym zu Wigginsia langsdorfii gestellt.

Synonyme:

  • Notocactus leprosorum (F. RITTER) HAVLIČEK
    Havlicek, R. (1981): Kaktusy (Brno) 17(1): 8
  • Notocactus langsdorfii (LEHM.) KRAINZ var. leprosorum (F. RITTER) HOFACKER
    Hofacker, A. (1993): Internoto 14(4): 124

leprosorum2Weitere Informationen:

Körper: Fast immer solitär, hellgrün, erst sehr flach, ab 12 Jahren kurzsäulig, 14 cm hoch und 10 cm breit, Scheitel  5 - 10 mm eingesenkt, wollig; Rippen: 14-22, scharfkantig, dreieckig, 5 - 9 mm hoch, in Höcker aufgeteilt.

Areolen: fast in 2 mm tiefen Gruben zwischen den Rippenhöckern sitzend, 7-15 mm voneinander entfernt, Dornen:  8-10 dünne weißliche, sehr fein, später bräunlich, vergrauend, spreizend, krumm, starr, Randdornen6 - 10, zu den Seiten gebogen, sehr dünn, 4 bis 12 mm lang, im Alter dicker, Mitteldornen meist 3 - 4, nicht stechend mit dunklerer Spitze, nach oben zeigend, im Kreuz stehend.

Blüten: 30 - 35 mm lang, 32 - 40 mm breit, Petalen intensiv schwefelgelb, schmal umgekehrt lanzettförmig, 20 mm lang, 3 mm breit und einer braunen Borste, Fruchtknoten tonnenförmig, 3 mm breit, 3-4 mm hoch, Röhre trichterförmig, oben 5 - 6 mm breit und 13 - 14 mm lang Nektarrinne 2 mm tief, sehr eng, tief purpurn gefärbt, Staubfäden 8-12 mm lang, purpurn nach oben hin heller, die längsten reichen bis zum Fuß der Narbe, bis zum Rand der 12 mm langen Röhre in deren Wand inseriert, Fruchtknoten und Röhre sind außen gelblich und nur schwach von hellen Wollhaaren und spitzen grünlich gelben Schuppen bekleidet, Griffel gerillt, gelb, 15-16 mm lang, Narbe dunkelpurpurn, 7-8 2,5 mm lange Narbenäste.

Früchte: 12 mm lang, fleischig, bei der Reife grün und rot, bis 10 mm lang und 4 mm dick, unregelmäßig öffnend.

Samen: dunkelbraun bis schwarz, 0,8 mm hoch und breit, helmförmig, HMB-Bereich mit Wulst am Rand, Hilum oval und cremefarben, Testazellen erhaben und durch Faltung recht rauh in der Oberfläche, selbststeril.

Typstandort: Auf einer Granithochfläche in Steinmulden

Heimat:  am Aussätzigenheim in Colonia de Itapua, Rio Grande do Sul, Brasilien. Gf 91=HU 33

Literatur:

  • Gerloff, N. (1993): Die Malacocarpen in Rio Grande do Sul in INTERNOTO 14 (1) S. 27 - 39
  • Hofacker, A. (1993): Notocactus langsdorfii (Lehmann) Krainz und Verwandte - eine kritische Betrachtung in INTERNOTO 14 ( 4 ) S: 120-129
  • Gerloff, N. (2006): N. langsdorfii var. leprosorum - INTERNOTO27 (1) S.3 - 13

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Gattung Acanthocephala ("Brasilicactus")
„Bildet kurzröhrige, kleine Blüten mit bestacheltem Ovarium und Frucht. Sie haben nichts mit Notocactus zu tun.“ (Aus: Backeberg 1938).
Gattung Brasiliparodia
"Der Körper ist kugelförmig und weicher wie bei Notocactus. Die Rippen sind sehr zahlreich, wenige Millimeter hoch und kaum eingekerbt. Die Höcker sind rund und Mamillen ähnlich. Die Dornen sind zahlreich, nadelförmig und stechend. Der Mitteldorn ist dunkler und meist stark hakenförmig." (Aus: Ritter 1979)
Gattung Eriocephala ("Eriocactus")
"Während Notocactus in meinem Sinne keinen Wollscheitel bildet, roten Griffel und schlaffe, bei der Reife größtenteils hohl werdende und in die Länge wachsende Früchte hat, zeigt Eriocephala eine volle Beere, einen Wollscheitel, große flattrige Blüten und gelben Griffel bzw. Narben". (Aus: Backeberg 1938)
Gattung Wigginsia ("Malacocarpus")
„Als Salm-Dyck das Genus Malacocarpus aufstellte, bezog er darin nur Pflanzen aus der Formengruppe seines Typus ein, d.h. mit fast zentralständigen, kurzen Blüten; Griffel bzw. Narben rot; Röhre stark bewollt; Ovarium beschuppt, wollig und beborstet; Früchte weich und beerenartig; bei der Reife ± aus dem stets vorhandenen, im Alter zunehmenden Wollscheitel hervortretend. Die Pflanzen sind breitrund, kugelig oder in zwei Fällen auch stärker länglich; gewöhnlich wachsen sie einzeln.“ (Aus: Backeberg 1959)

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    Aus dem Inhalt: Graham Charles: Eriocephala lenninghausii – „goldene“ Juwelen an steilen Klippen (Seite 3-8) Sergio Klein und Gustavo Garabelli: Notocactus brederooianus Prestlé (Seite 9-15) Peter Krämer: Ein Blick in alte INTERNOTO-Zeitschriften - 1989 (Seite 16-20) Dr. Wolf-Rainer Abraham: Bemerkungen zu Notocactus submammulosus (Lem.) Backeberg (Seite 21-32)