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Zum Artikel Fertilitätsverhältnisse

Hallo,

ich fand den Artikel über Fertilitätsverhältnisse von Wolf-Rainer Abraham und Rodrigo Correa Pontes in internoto 1/2015 sehr interessant. Gibt es evtl. frühere/weitere Untersuchungen oder sogar eine Übersicht, welche Notos selbstfertil und welche sebststeril sind?

In diesem Zusammenhang finde ich auch interessant, welche Notos sich untereinander kreuzen. Gibt es hierzu Untersuchungen? Wenn ich die Samen an meinen Notos sehe frage ich mich immer, ob dies jetzt wohl 'reine' Samen sind oder eine Kreuzung ergeben würden. Wie handhabt Ihr das bei der Samenerzeugung und -gewinnung, um unbeabsichtigte Kreuzungen zu verhindern? Netze? Gleich selbst bestäuben?

Viele Grüße
Peter Krämer

Keine Samen
Suche Foto von Notocactus spec. CHP 129 orange
 

Kommentare 2

Abraham, Wolf-Rainer am Donnerstag, 26. März 2015 10:14

Mir ist eine solche Zusammenstellung nicht bekannt. Bei Gerhardt Schäfer findet sich in seinem Buch über Notokakteen einiges, auch in den Erstbeschreibungen von Hugo Schlosser, Dirk van Vliet, Albert Buining. Wäre mal 'ne schöne Aufgabe, das zusammenzustellen.
Ich bestäube natürlich von Hand und zwar recht kompromisslos, indem ich ein Staubblatt abreisse und auf die Narbe lege. Pinsel ist nicht gut, denn den muss man erst danach in Alkohol tauchen, um die Pollen abzutöten und nicht zu verschleppen. Mann kann auch eine Pinzette nehmen, um mit den Staubblättern zu bestäuben wie von Buxbaum empfohlen. Danach mit Gaze abdecken, besonders, wenn die Pflanzen im Frühbeet stehen. Der Aufwand lohnt sich aber, denn man bekommt so sortenreine Vermehrungen.
viele Grüße
Wolf-Rainer Abraham

Mir ist eine solche Zusammenstellung nicht bekannt. Bei Gerhardt Schäfer findet sich in seinem Buch über Notokakteen einiges, auch in den Erstbeschreibungen von Hugo Schlosser, Dirk van Vliet, Albert Buining. Wäre mal 'ne schöne Aufgabe, das zusammenzustellen. Ich bestäube natürlich von Hand und zwar recht kompromisslos, indem ich ein Staubblatt abreisse und auf die Narbe lege. Pinsel ist nicht gut, denn den muss man erst danach in Alkohol tauchen, um die Pollen abzutöten und nicht zu verschleppen. Mann kann auch eine Pinzette nehmen, um mit den Staubblättern zu bestäuben wie von Buxbaum empfohlen. Danach mit Gaze abdecken, besonders, wenn die Pflanzen im Frühbeet stehen. Der Aufwand lohnt sich aber, denn man bekommt so sortenreine Vermehrungen. viele Grüße Wolf-Rainer Abraham
Prauser, Wolfgang am Freitag, 27. März 2015 10:02

Meine Pflanzen aus dem Umfeld von N. concinnus, N. apricus, N. tabularis & Co. sind fast alle "mehr oder weniger" selbstfertil, aber dabei gibt es durchaus Unterschiede: Während N. tabularis ohne Probleme nach Bestäubung mit eigenen Pollen Samen ausbildet, gelingt dies bei N. concinnus nicht immer - und wenn, dann ist nur eine deutlich geringere Samenausbeute als bei Bestäubung mit Pollen einer anderen Pflanze zu beobachten. Bislang hat sich bei mir nur N. multicostatus strikt geweigert, mit eigenen Pollen Samen anzusetzen.
Grundsätzlich stimme ich aber der Anregung zu, gemeinsam mal wieder stärker auf die Fertilitätsverhältnisse der Notokakteen zu achten!
Interessant fand ich in dem angesprochenen Artikel außerdem aber auch die These, dass selbststerile Pflanzen eine höhere genetische Diversität aufwiesen und diese "bei einigen Arten bereits am Standort durch die hohe Variabilität der Individuen erkennbar" sei: Während fast alle Aussaaten aus dem Bereich der Concinni und Tabulares - egal, wie die Bestäubung erfolgte - nahezu völlig identische Pflanzen ergeben, ist die (offensichtlich selbststerile) Art N. multicostatus die einzige, bei der die Sämlinge einer Aussaat eine sehr variable Färbung der Dornen aufweisen... Vielen Dank für die interessante Erklärung für ein bereits länger beobachtetes Phänomen!

Meine Pflanzen aus dem Umfeld von N. concinnus, N. apricus, N. tabularis & Co. sind fast alle "mehr oder weniger" selbstfertil, aber dabei gibt es durchaus Unterschiede: Während N. tabularis ohne Probleme nach Bestäubung mit eigenen Pollen Samen ausbildet, gelingt dies bei N. concinnus nicht immer - und wenn, dann ist nur eine deutlich geringere Samenausbeute als bei Bestäubung mit Pollen einer anderen Pflanze zu beobachten. Bislang hat sich bei mir nur N. multicostatus strikt geweigert, mit eigenen Pollen Samen anzusetzen. Grundsätzlich stimme ich aber der Anregung zu, gemeinsam mal wieder stärker auf die Fertilitätsverhältnisse der Notokakteen zu achten! Interessant fand ich in dem angesprochenen Artikel außerdem aber auch die These, dass selbststerile Pflanzen eine höhere genetische Diversität aufwiesen und diese "bei einigen Arten bereits am Standort durch die hohe Variabilität der Individuen erkennbar" sei: Während fast alle Aussaaten aus dem Bereich der Concinni und Tabulares - egal, wie die Bestäubung erfolgte - nahezu völlig identische Pflanzen ergeben, ist die (offensichtlich selbststerile) Art N. multicostatus die einzige, bei der die Sämlinge einer Aussaat eine sehr variable Färbung der Dornen aufweisen... Vielen Dank für die interessante Erklärung für ein bereits länger beobachtetes Phänomen!

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