Wigginsia prolifera
- Wigginsia prolifera F. RITTER
Kakteen in Südamerika Band 1, SpangenbergS. 199 (1979)
Wigginsia prolifera (Foto: Horst Henssen)
Körper hellgrün, ohne bläulichen Ton, stark von unten sprossend und Haufen bildend; blühbare Köpfe 4-8 cm Durchmesser. Rippen 13-17 von 5-8 mm Höhe, ungekerbt oder kaum gekerbt, Kanten schmal und stumpf, Trennfurchen geschlängelt, Areolen 3- 5 mm Durchmesser, 8-14 mm freie Entfernung. Stacheln hellbraun oder gelbbraun, dunkel gespitzt, ebenso nadelförmig, Randstacheln 6-9 von 1-2 cm Länge, Mittelstacheln meist einer, zuweilen 4 im Kreuz, stärker, meist 2 bis 3 cm lang.
Blüten 3 cm lang. Fruchtknoten blaß, 5 mm lang, oben 4 mm dick, nahezu schuppenlos, nur auf dem oberen Rand winzige grünliche Schüppchen. Röhre 10 mm lang, oben 8 mm weit, orangerot, nahe am Saum hellgelb, außen grünlichgelb. Staubfäden 4-5 mm lang, Insertionen nahe bis zum Saum. Griffel 17 mm lang, wovon 2 mm auf die ca 8 rotbraunen Narbenlappen kommen. Kronblätter 15 mm lang, 4-5 mm breit, oben gerundet, dottergelb (Farbe 2). Samen ca 1 mm lang und breit, Aussehen wie sonstige Wigginsia-Samen.
Typusort: Cazapava, Rio Grande do Sul. Gefunden von Herrn Lropold Horst. Feldnummer FR 1403.
(aus Ritter, Kakteen in Südamerika Bd.1)
Holotypus: F.Ritter FR1403 (Brasilien), hinterlegt im Herbarium der StaatsuniversitätUtrecht/NL
Bedeutung des Namens: prolifer bedeutet sprossend
Synonyme:
- Notocactus prolifer (F.RITTER) S.THEUN.
Theunissen, S. (1981): Succulenta (Netherlands) 60(6): 142 - Notocactus langsdorfii (LEHM.) KRAINZ f. prolifer (F.RITTER) N.GERLOFF
Gerloff, N. (1993): Internoto 14(2): 76
Anmerkung: Wird von Joël LODÉ als Synonym zu Wigginsia langsdorfii gestellt.
Weitere Informationen:
Körper: kurzsäulig, umgekehrt birnenförmig, im Alter von der Basis verkorkend, stark sprossend, Sprosshaufen bis 100 cm Ø bildend, hellgrün bis dunkelgrün, 10 cm Durchmesser, 12 cm hoch, Faserwurzeln, Epidermis leicht glänzend, Scheitel: rundlich, wenig eingesenkt, mit relativ wenig weißer Wolle bedeckt; Rippen: 21-22, 1 cm breit und tief, Kanten nicht verdickt, leicht gedreht, zwischen den Areolen leicht eingesenkt. Areolen: 4 mm Ø, oval, mit weißer Wolle, später verkahlend, vertieft unter mehr oder weniger Höckern sitzend, Rippen um die Areolen stark verdickt, 1 cm freie Entfernung, Dornen: insgesamt hell, fast weißlich, im Scheitel rotbraun bis fast schwarz, später vergrauend und heller werdend, oftmals hell-dunkel geringelt, dunkel gespitzt, Mitteldornen: 1(-4) , gerade bis leicht gebogen, nicht biegsam, 10 mm lang, 0,75 mm im Ø, rund, Randdornen: 10-20, strahlend, unterschiedlich lang und dick, gerade bis leicht gebogen, nicht biegsam, bis 7,5 mm lang, etwas dünner als die Mitteldornen, beides schwer zu unterscheiden.
Knospen: leicht oval, 134 mm im Ø, mit hellbrauner Wolle und wenigen dünnen dunkelbraunen Borsten bedeckt. Blüten: hellgelb, bis 30 mm lang und 35 mm breit, aus der Scheitelwolle erscheinend, ganztägig öffnend, selbstfertil, Perianthsegmente: spatelförmig, gezahnt, zitronengelb, zum Ansatz hin dottergelb, 4 mm breit, 13 mm lang, Receptaculum: trichterförmig, 12 mm lang, oben 15 mm breit, unten 5 mm breit, auf der Innenseite an der gesamten Insertion der Filamente nach unten leuchtend, dunkelrot bis purpurn werdend, auf der Außenseite hellrosa, nach oben gelblich werdend, mit hellbrauner bis weißer Wolle und im oberen Teil mit bis zu 1 cm langen dunkelbraunen Borsten bedeckt, Pericarpell: weiß, 5 mm im Ø, mit weißer Wolle bedeckt, breit trichterförmig, Ovarhöhle vollkommen mit den Samenanlagen gefüllt, keine Nektarrinne, Filamente: reizbar, 5 mm lang, hellgelb, am Ansatz dunkler, fast die gesamte Röhre bedeckend, Antheren: 1 mm lang, 0,5 mm breit, hellgelb, Griffel : bis 15 mm lang, 1 mm breit, blassgelb, geriffelt, die Staubbeutel überragend, 8-10 Narbenlappen, 2 mm lang, 0,5 mm Ø, dunkel- bis karminrot.
Frucht: weißlich bis rosa, 6 mm breit, 10 mm lang, kurz schlauchförmig, 3-4 Monate nach der Blüte aus dem Wollscheitel erscheinend, ca. 30 Samen enthaltend, Samen: glockenförmig, schwarz, matt, ca. 1 mm lang und breit.
Heimat und Typstandort: In Mulden auf Steinplatten, 10 km südlich Cacapara (HU 4), aber auch an anderen Stellen bis Bagé vorkommend. Das nebenstehende Bild stammt vom Löwenberg bei Pedra do Segredo (N. Gerloff)
Literatur:
- Gerloff, Norbert (1993): Die Malacocarpen in Rio Grande do Sul (2) - Versuch einer Reduzierung der Arten - INTERNOTO 14 (2) S. 71 - 80.