Notocactus mammulosus
- Notocactus mammulosus (Lem.) A.Berger
Kakteen (Berger) 343 (1929)
Notocactus mammulosus HU 24 (Foto: Werner Uebelmann)
Kugelig, später verlängert, bis 10 cm hoch und 5—6 cm breit, am Scheitel breit vertieft, unbewehrt und weißfilzig, dunkelgrün. Rippen 18—20, niedrig, tief gekerbt, und die Höcker kinnförmig ausgehend. Areolen eingesenkt, breit, 4—6 mm entfernt, filzig. Randdornen 10—13, dünn, kaum 5 mm lang, gelblich, aber am Grunde und an der Spitze bräunlich: Mitteldornen 2, nach oben und unten gerichtet, pfriemlich, kräftiger, stechend. 10—14 mm lang, gelb, dunkler gespitzt.
Blüten gegen den Scheitel, 3,5—4 cm lang; außen weißwollig und braun- oder schwarzborstig; äußere Blütenblätter gelb mit rotem Mittelstreifen; innere lanzettlichspatelig, stumpf, gezähnelt, kanariengelb, am Grunde dunkler. Narben 9, purpurrot.
(aus Berger Kakteen: 212 1929)
Erstbeschreibung:
- Echinocactus mammulosus Lemaire
in: Cact. Aliq. Nov. 40 (1838)
Neotypus: L.Horst & W.Uebelmann HU24 (Brasilien), hinterlegt im Herbar des Palmengartens Frankfurt am Main/D.
Typstandort: Lavras do Sul, Rio Grande do Sul, Brasilien
Synonyme:
- Echinocactus mammulosus var. hircina Speg.
In: Anales Mus. Nac. Buenos Aires ser. 3, 4: 496 (1905) - Echinocactus mammulosus var. typica Speg.
In: Anales Mus. Nac. Buenos Aires ser. 3, 4: 496 (1905) - Malacocarpus mammulosus Britton & Rose
in: Cactaceae (Britton & Rose) 3: 200, pl. 22 (1922) - Parodia mammulosa (Lem.) N.P.Taylor
in: Bradleya 5: 93 (1987): (1987) - Ritterocactus mammulosus (Lem.) Doweld
in: Sukkulenty 1999(2): 22 (1999) - Echinocactus hypocrateriformis Otto & A.Dietr.
In: Allg. Gartenzeit. vi. (1838) 169 - Notocactus hypocrateriformis (Otto & A.Dietr.) Herter
in: Revista Sudamer. Bot. 7: 216 (1943)
Weitere Informationen:
Körper: kugelig, solitär, Scheitel eingesenkt, frischgrün, glänzend in Kultur, am Standort graugrün, ab 5 cm Ø, blühfähig, bis 16 cm breit und 22 cm hoch. Rippen :16 - 21, diese senkrecht, gegliedert in warzenförmige Tuberkel, an der Basis 10 bis 12 mm breit und 5-7 mm hoch, Areolen: eiförmig, schmutzig weiß, rasch verkahlend in der Natur, am Rippenrand sitzend, Abstand 8-11 mm, freier Abstand 5-7 mm. Dornen: Mitteldornen 2-4, stärker, länger, kaum abgeflacht, jüngere hell mit dunkler Basis, braumrot bis purpurbraun, der untere immer am längsten, 6-16 mm lang, in der Natur teilweise auch über 20 mm lang, etwas abstehend, der untere oft nach oben gebogen; Randdornen 8-11, strahlend, anliegend, gerade, steif, relativ dünn, gelblich weiß bis rötlich braun,
Knospen: grau mit dunklen Borsten. Blüten: glockenförmig (Neonotocactus), 40-50 mm lang, 50-80 mm breit (bis 80 mm bei arnostianus), Nachmittagsblüher! Staubfäden als dünner Ring um den Griffel stehend, Fäden hellgelb, Staubbeutel gelb, Griffel gerillt, hellcremefarben, 20 mm lang, Narbe purpurn mit ca. 8 Narbenlappen, diese 3-4 mm lang, wenig gespreizt, Röhre außen mit spitzen Schuppen bekleidet, (dunkelgrün bis braunrot), aus deren Achseln helle Wolle und 3-4 braune bis schwarzbraune Borsten wachsend, bis 8 mm lang, Fruchtknoten fassförmig, 10 mm lang, bis 7 mm breit, innen mit weißlichen Samenanlagen, diese randständig, außen hellgrün mit beiger Wolle und Borsten bedeckt, Nektarrinne um 1 mm breit, flach, Blütenblätter rundlich endend oder etwas zerfranst, um 27 mm lang, 6 mm breit, intensiv gelb mit deutlichem rötlichen Mittelstreifen auf der Rückseite.
Notocactus mammulosus (Foto: Horst Henssen)
Frucht: an der Basis verlängernd, bis auf 30 mm Länge wachsend, dann pergamentartig vertrocknend und aufreißend, bis 200 Samen beinhaltend. Samen: mützenförmig, um 1,2 mm breit und lang, größte Breite am Hilumrand, schwarzbraun, Cuticula vorhanden, Testazellen, sternförmige Warzen, rundlich bis fünfeckig, am Hilumrand feiner strukturiert, Hilumrand wenig verdickt, Hilum oval, cremefarben, Micropyle zentral erhaben, Umbiculus am Rand, überragt die Basis des Hilums. Fertilitätsverhältnisse :meist selbststeril.
Heimat: auf flachen Steinen inmitten von Weideflächen.
Typstandort: Steinige Weide oder Steinplatten in Moos, einzeln oder in Gruppen, Minas, Rio de la Plata, Uruguay.
Weitere Literatur:
- Berger, Alvin (1929): Kakteen, Stuttgart: 212.
- Link, Joachim (1988): Fehlfarben – INTERNOTO 9 (2): 35 – 39.